Montag, 13. Februar 2017

Missionsstationen in Bergrivier - Goedverwacht & Wittewater

Besucher, die Goedverwacht und Wittewater besuchen, koennen interaktive Touren durch das Dorf mit der Unterstuetzung eines lokalen Fuehrers, der buchstaeblich Tueren fuer sie oeffnen. Sie werden sicherlich die reiche Geschichte und das authentische Engagements der Gemeinde geniessen. Wo und wie besser, die Vergangenheit zu lernen und gleichzeitig Teil des Alltaglebens und der taeglichen Herausforderungen, welches seine Dorfbewohner gegenuebergestellt werden, zu erleben.


Text und Fotos von Yvette Odendall, Bergrivier Tourismus
Quelle: West Coast Escape
Herausgeber & Marketing: Madelie Wiid - www.escapemagazine.co.za
>>Ein herrzliches "Vergelts Gott" an Madelie<<
Uebersetzung: Kirsten van Vuuren


Europaeische Missionare kamen im suedlichen Afrika waehrend des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts. Obwohl sie von einem starken Wunsch getragen wurden: Der Menschheit zu dienen, zeigten ihre Handlungen oft eine moralische Ueberlegenheit, die die lokale Kultur zu untergraben suchte. Trotz dieser viel diskutierten Rolle der Missionare in den Gruendungsjahren einer suedafrikanischen Gesellschaft sind sowohl die materiellen als auch die immateriellen Einfluesse dieser Brueder immer noch auf einer Reihe von Missionsstationen zu finden, wo die Nachkommen der freien Sklaven und Khoi-Voelker diese Gemeinschaften heute noch bilden.

Die Maehrische Kirche war die erste protestantische Kirche,
die 1732 Missionare aus Deutschland entsandte. Sie bauten mehr als tausend Missionen in Suedafrika, von denen die Doerfer Goedverwacht und Wittewater zwei dieser Missionen sind. An den westlichen Abhaengen des Piketberg's, 1 1/2 Stunden von Kapstadt entfernt, behalten diese beiden Doerfer ihre Wurzeln in der Maehrischen Kirche und sind Teil der vielen maehrischen Missionen im Westkap.

Besucher von Goedverwacht und Wittewater koennen interaktive Touren durch das Dorf mit Hilfe eines lokalen Fuehrers unternehmen, der buchstaeblich Tueren mit der reichen Geschichte oeffnen wird und sie aktiv, authentisch in die Gemeinde einleben lassen wird. Was fuer einen besseren Weg, um ueber die Vergangenheit zu lernen und gleichzeitig Teil des Alltagslebens und seiner Herausforderungen dieser Dorfbewohner zu sein.

Goedverwacht, die besser entwickelte Siedlung der beiden, liegt in einem fruchtbaren und wasserreichem Tal. Gaerten mit Blumen und strohgedeckten Haeuser verleihen der Siedlung ihren Charme. Eine Aura des Friedens, der Ruhe und der Zeitlosigkeit umgeben Goedverwacht.

Einwohner von Goedverwacht nennen sich "Kloovers", nach dem Afrikaans 'kloof' oder Ravien. Dies hat eine lange Geschichte, die mit der Maehrischen Missionsgesellschaft verknuepft ist. Allerdings ist die sehr fruehe Geschichte von Goedverwacht weit mehr faszinierend. Der Hof, auf dem das Dorf entstand, gehoerte Hendrik Schalk Burger, der eine Sklavin, Maniesa besass und zwei ihrer Kinder, die er auf einem Sklavenmarkt in Kapstadt gekauft hatte. In seinem Tesatament vermachte er den Hof an Maniesa mit der Anweisung, die Farm zu verkaufen und die Ertraege zu teilen, wenn sie dort nicht mehr leben wollten. Nach dem Tod von Maniesa's letztem Nachkommen, wurde das Land fuer £750 an die Maehrische Mission 1888 verkauft. Zu der Zeit, als die Maehrische Kirche eine Reihe von erfolgreichen Missionsstationen in der ganzen Region hatte und Goedverwacht sich bald unter dem Einfluss der maehrischen Kirche zu diesen isolierten Gemeinden trat.

Bis in die 1960-er Jahre gingen die Bewohner ueber den Berg hinueber nach Piketberg. Sie waren beladen mit Produkten aus ihrem Tal, die sie dann fuer Lebensmittel und Kleidung austauschten. Heute wird grosser Wert auf den oekologischen Landbau gelegt. Traditionen sind hart, und die Gemeinde ist immer noch sehr nah mit dem Boden verbundne mit gedeihenden Bauernhoefen und Gemuesegaerten sowie qualifizierten Kuenstlern im Baugewerbe, die ihr Handwerk in den umliegenden Staedten und weiter weg offerieren.

Aktivitaeten in Goedverwacht

Besucher, die einen Tagesausflug wuenschen, koennen sich fuer das Muehlenmuseum entscheiden, das die alte Wassermuehle beherbergt. Eine kurze Besichtigung des Pfarrhauses sowie die Steinkirche runden die Tour fuer den Tag ab. Beide Nationaldenkmaeler sind ein Besuch wert; sowie auch der historische Friedhof, wo ein Gedenkstein an der Grabstaette der Sklavin, Maniesa zu Ehren steht. Halten Sie fuer eine Verschnaufpause im lokalen Cafe an, wo frisch gebackenes Brot oder 'roosterkoek' angeboten wird. Jeden Juni bietet das "Snoek und Patat Festival" traditionelle Gerichte wie 'braaied Snoek", Suesskartoffeln, 'roosterkoek' und starken Kaffee an. Ueber das Osterwochenende finden die meisten Aktivitaeten rund um die Kirche, mit viel Gesang, Essbuden und Blumenmaerkten statt.

Der Goedverwacht-Wanderverein existiert seit 23 Jahren und kann Fuehrer zur Verfuegung stellen. Das Gebiet beitet verschiedene einheimische Vegetation und Lebensraeume sowie eine Vielzahl von Voegeln.

Die Uebernachtungsmoeglichkeiten beinhalten eine Reihe von Privataufenthalte, in denen Besucher die Gemeinschaftsraeume mit den Gastfamilien teilen und somit aus erster Hand die Moeglichkeit haben, sich informell mit den 'Kloovers' auseinanderzusetzen und einen Einblick in das taegliche Leben und die Herausforderungen zu bekommen. Gefuehrte Besichtigungen koennen beim Goedverwacht Besucherinformationsbuero organisiert werden, welches sich in der Hauptstrasse befindet und gut ausgeschildert ist.

Eine Schotterstrasse - 4x4 Route - verbindet Goedverwacht mit dem Piket-Bo-Berg und bietet herrliche Ausblicke auf das Tal, waehrend Sie durch die entlegene Landschaft mit dem Geruch vom 'Fynbos' fahren. Die Route ist nicht fuer normale Autos empfohlen und erfordert eine Faehigkeit des Abenteurers. Achten Sie auf das 'Klok se Poort'-Schild und folgen Sie der Strasse den Berg hinauf. Die Strecke ist etwa 8,6 km lang.

Wittewater

Die Maehrische Kirche kaufte Wittewater in 1860 fuer achtzehnhundert Pfund und Missionsgebaeude wurden errichtet, die dann auch der Goedverwacht-Gemeinschaft dienten. Obwohl die Maehren 1888 Goedverwacht gekauft hatten, fuehrten sie die beiden Missionsstationen bis 1964 weiter. Jede Mission wurde als eigenstaendige Einheit gefuehrt. Wie schon in Goedverwacht ist auch das siet 1911 bestehende Wittewater-Kirchengebaeude der Schwerpunkt, auf den sich der Rest des Dorfes konzentriet hat und der heute eine zentrale Rolle in der Gemeinde auf kultureller, sozialer und religioeser Ebene spielt. Der Kirchenchor spielt regelmaessig und konkurriert auf regionaler Ebene. Die Frauenhilfe ist mit Back-, Handarbeits- und anderen Pflegeprogrammen aktiv und das 'Weltevrede Diensentrum' bietet der alten Generation ein woechentliches Programm.


Die Kirchenglocke, die an das Kirchengebaeude angrenzte, erreichte 1865 die Wittewater Mission, nachdem sie einen schwierigen und schlecht koordinierten Reiseplan abgeschlossen hatte. Die Glocke wurde von Deutschland aus faelschlicherweise nach Port Elizabeth transportiert; und musste von dort nach Wittewater mit einem Ochsenkarren transportiert werden. In einer der schwersten Duerren, die das Gebiet erlebt hat, angekommen, symbolisierte ihre Ankunft die Hoffnung in einer Zeit, in der es dringed noetig war. Heute wird die Glocke noch fuer Gottesdienste genutzt oder um Einwohner zu beschwoeren, wenn kommunale Hilfe noetig ist.


In Berg und Kerk Strasse gibt es eine Sammlung von original getuenchten und strohgedeckten Haeusern aus den fruehen 1900-er Jahren. Die Waende sind aus Ton mit Kalk. Die Daecher sind entweder mit Wellpappe oder Stroh bedeckt. Im Jahr 2007 renovierte die Bezirksgemeinde acht dieser historischen Gebauede zum Zweck der Erhaltung und des Tourismus. Heute sind die Haeuser leider wieder in Verfall geraten und wurden dem Bereich der historischen Attraktion beraubt.

>>Fuer Wanderungen durch das Dorf, Besichtigungen der Kirche und/oder des historischen Teils des Dorfes, kontaktieren Sie Sollie Benjamin: 078 280 2503