Samstag, 9. September 2017

Swartberg Pass _ ein Ausflug in die automobile Vergangenheit

Eine Fahrt ueber Suedafrikas schoensten, geschotterten Berguebergang, den Swartberg Pass, ist ein Ausflug in die automobile Vergangenheit.

Ein Meisterwerk des suedafrikanischen Strassenbau-Kuenstlers Thomas Bain, auf dessen Konto 23 weitere Passprojekte am Kap gehen. Der am 10. Januar 1888 nach vier Jahren Bauzeit eroeffnete Swartberg Pass war sein Abschlussprojekt. Anstelle von Maschinen benutzten die etwa 200 zwangsverpflichteten Straeflinge Pickel, Spaten, Hammer, Meissel, Schubkarren und Schiesspulver. Man muss sich das einfach vorstellen, wenn man diese Passstrasse faehrt, um dann die Dimensionen in etwa zu erfuehlen, wie es diesen Leutchen erging, um diese Verbindung buchstaeblich mit Manneskraft herauszuarbeiten.

Groessere Felsbrocken wurden mit Feuer erhitzt und dann mit kaltem Wasser abgeschreckt, was sie foermlich explodieren liess. Mit Hammer zerkleinerten sie das Gestein weiter und schichteten es am Wegesrand als Trockenmauer auf. Diese koennen heute noch bewundert werden. Am besten auf einem der vielen Parkplaetze anhalten und zurueckschauen. Die Mauern sind Meisterwerke, gebaut zu einer Zeit, als noch niemand an eine motorische Fortbewegung dachte.

Selbst heute ist die Pass-Ueberquerung noch ein kleines Abenteuer. Eng schmiegt sich die Trasse and die Verwerfungen und Falten im Sedimentgestein. Die Aussicht vom meist windigen, 1585m hohen Pass ist grandios. Mit jeder Kehre, die es wieder hinuntergeht, aendert sich der Blickwinkel. Die wild verformten Gesteinsschichten sehen vor allem im letzten Tageslicht aus wie von innen beleuchtet.